Ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Sprachen ist die Tatsache, dass nicht immer eine Standardsprache verwendet wird, wenn Menschen miteinander kommunizieren: Je nach Region, Sprachgemeinschaft sowie sozialer Gruppe und situativem Rahmen können viele verschiedene Formen von Sprachvariation auftreten . Sprachvariation ist somit auf der sozialen und auf der individuellen Ebene als Komponente von Mehrsprachigkeit zu sehen.
Das Modul „Sprachgebrauch und Sprachvariation“ zeigt, welche Herausforderungen es beim Aufbau der Schreibkompetenz in anderen Sprachen zu bewältigen gilt, warum und wie die Mehrsprachendidaktik den beruflichen Spracherwerb fördern kann und wie die Umgebungssprachen und Varietäten der Zielsprache sinnvoll für die Sprachvermittlung genutzt werden können.
Folgende Themenbereiche werden dabei im Einzelnen abgedeckt:
1. Mehrschriftlichkeit und Transfer – als wichtige Komponenten von Mehrsprachigkeit
- Mehrschriftlichkeit, Mehrsprachendidaktik: Warum ist es so schwer, Schreibkompetenzen in anderen Sprachen zu erwerben, wie lässt sich die Sprachvermittlung mit mehrsprachendidaktischen Verfahren optimieren?
2. Sprachvariation – als soziales Werkzeug und als Teil des kognitiven Systems
- Regionale Varietäten: Was ist das Besondere an Dialekten und andere regionale Varianten und was bedeutet das für die Sprachvermittlung?
- Berufssprachliche Varietäten: Wie ist die berufssprachliche Kommunikation gegliedert und was muss man darüber wissen?
3. Kommunikation in mehrsprachigen Kontexten – die innere Mehrsprachigkeit der Lernenden für den Spracherwerb nutzen
- Xenolekte: Welche wichtige Rolle spielen die verschiedenen Umgebungssprachen im Spracherwerb, an denen Lernende ihre eigene Sprache modellieren können?
- Pidginisierung, Kreolisierung und Spracherwerb: Welche Gemeinsamkeiten weisen Spracherwerb und andere Reduktionssprachen auf?